Mittwoch, 12.11. | 20:00 | Schauspielhaus | Studio
PROFESSOR Y [Deutschland]
nach Louis-Ferdinand Célines "Gespräche mit Professor Y",
für die Bühne bearbeitet von Mottel Schuscha
mit Herbert Sand
In seinem 1955 erschienenen fiktiven Interview "Gespräche mit Professor Y" scheint der einst gefeierte Spracherneuerer LouisFerdinand Céline (1894-1961) gegen das Schweigen, gegen das Verstummen anzu-schreiben. Im Buch unterhält sich der Ich-Erzähler mit einem Professor, der mit seinem Romanmanuskript inständig auf einen Durchbruch hofft. Professor Y ist Projektionsfläche, Wunschvorstellung, Angstneurose. Durch die Fragen des imaginierten Professors gründelt der wegen seiner antisemitischen Veröffentlichungen skandalumwitterte Autor Céline in eigenen Untiefen, konstruiert sich als verängstigten Menschen, verzweifelt und verlogen, und gerät in die Sackgasse seines eigenen Denkens. Dabei definiert Céline sein literarisches Credo und liefert eine vergnügliche Polemik auf den Literaturbetrieb gleich mit.
Herbert Sand, seit 1979 im Ensemble der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, hat in der Vergangenheit u.a. mit Frank Castorf und Gabriele Gysi zusammengearbeitet. Mottel Schuscha ist in Zürich aufgewachsen, hat in Bern und Berlin studiert und zuletzt an der Volksbühne und am Maxim Gorki Theater in Berlin gearbeitet.
Regie: Mottel Schuscha
Ausstattung und Video: Cornelius Onitsch
Dramaturgie: Katrin Wächter
Eine Produktion der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin
In Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Schleswig-Holstein und dem Centre Culturel Français, Kiel
Sprache: Deutsch | Dauer: 60 Minuten
Im Anschluss | ca. 21:15 |
XY UNGELÖST ODER DAS MYSTERIUM CÉLINE
Diskussion über Louis-Ferdinand Céline, mit Regisseur Mottel Schuscha und der Übersetzerin Hanna Mittelstädt (Edition Nautilus).