16.11.04 | 20 Uhr | Pumpe
GRETE – Deutschland
Nach J. W. Goethes Faust
Mit Claudia Wiedemer
Regie: Anja Gronau
Künstlerische Mitarbeit: Marcel Luxinger
Produktion: Michael Mans
Länge: ca. 1 Stunde
Sprache: Deutsch
Blond bezopft und einfältige Verse säuselnd - so ist
das deutsche Gretchen allen vertraut, als Opfer männlicher
Rücksichtslosigkeit. Anja Gronau und Claudia Wiedemer geben
dem Gretchen einen eigenen Abend, ohne Rücksicht auf Faust.
Zerscheitern und zu Grunde gehen - diese Unbedingtheit im Handeln,
nicht nur alle Schranken der bürgerlichen Existenz, sondern
alle Bedingungen des Lebens selbst hinter sich zu lassen, formuliert
Faust. Gretchen handelt danach.
Mit ihrem Blick hinter die Kulissen untersuchen Anja Gronau
und Claudia Wiedemer, welche Möglichkeiten der heutigen
Aneignung diese Frauenfigur zwischen Hingabe und Auflehnung,
jenseits des Klischees vom blondzopfigen Mädchen bietet.
Mit der GRETE vollenden die Regisseurin Anja Gronau und die
Spielerin Claudia Wiedemer ihre Trilogie der klassischen Mädchen:
KÄTHE, JOHANNA, GRETE - drei junge Mädchen, vierzehn-,
fünfzehnjährig, getrieben vom Furor des Erwachsenwerdens,
vom jugendlichen Willen zum Ganz-oder-gar-nicht. Käthe
von Heilbronn, Johanna von Orleans, Grete aus der deutschen
Kleinstadt - alle drei geben sich bedingungslos einer Leidenschaft
hin, die ihre Welt von Grund auf verändert...
GRETE hatte am 24. Juni 2004 im Theater unterm Dach Berlin Premiere
und ist kürzlich für den Friedrich-Luft-Preis 2004
nominiert worden.