KASSANDRA
Anne Bennent und Otto Lechner Österreich/Schweiz/Deutschland
Christa Wolfs 1983 veröffentlichte Schlüsselerzählung
KASSANDRA gehört zurecht zu den meistbeachteten Texten
der DDR-Literatur. Gleichnishaft und mit zahlreichen Parallelen
zur eigenen Biographie berichtet sie vom Untergang Trojas. Sie
baut in einen inneren Monolog, den die verschleppte Seherin
Kassandra vor dem Löwentor in Mykene hält, Beobachtungen
ein, die sie mit ihrem "Frauenblick" macht. Vor allem die, dass
Kriege durch das männliche, von Gegensätzen geprägte
Realitätsprinzip hervorgerufen werden. In Achill, dem "Vieh",
ist dieses Prinzip personifiziert. "Am Ende ist sie allein,
Beute der Eroberer ihrer Stadt. Sie weiß, dass es für
sie keine lebbare Alternative gegeben hat." (Christa Wolf)
Anne Bennent, Schauspielerin am Wiener Burgtheater, hat gemeinsam
mit dem Akkordeon-Virtuosen Otto Lechner den Wolfschen
Text zu einem eindringlichen Theatermonolog bearbeitet, der
bereits zu Gast auf zahlreichen Bühnen im deutschsprachigen
Raum war.
Länge: 90 Minuten (keine Pause)
Sprache: Deutsch
Sonntag, 02.03., 20.00 Uhr, SCHAUSPIELHAUS, GROSSE BÜHNE
Bitte beachten: Eröffnung des Festivals 19.00 Uhr (Nacheinlaß
zum Beginn der Vorstellung ist möglich). Es gelten die
Eintrittspreise des Schauspielhauses.
(Außer Konkurrenz)
GWUNDRIG (BEINAHE SELTSAM)
Anne Bennent und Otto Lechner Österreich/Schweiz/Deutschland
Nach dem Tod des Schweizer Schriftstellers Robert Walser (1878-1956)
entdeckte sein Nachlassverwalter auf 526 Blättern Texte
des Autoren aus den Jahren 1924/25, mit Bleistift in zwei Millimeter
hoher Sütterlinschrift aufs Papier geworfen, die sich nur
mit größter Mühe entziffern ließ. Aus
diesen "Mikrogrammen", sowie aus weiteren Gedichten und Texten
Walsers hat Anne Bennent ein Programm zusammengestellt, das
ursprünglich den treffenden Titel AUS DEM BLEISTIFTGEBIET
trug. Abermals steht ihr in kongenialer Weise der Akkordeonist
Otto Lechner zur Seite, der immer wieder mit dem ungewöhnlichen
Einsatz seines Instruments überrascht. Im Vordergrund bleibt
jedoch die Sprache eines einzigartigen Schriftstellers, dessen
Werk nach wie vor auf eine Wiederentdeckung wartet. GWUNDRIG
könnte hierzu mehr als einen Anlaß liefern.
Länge: 90 Minuten (keine Pause)
Sprache: Deutsch
Dienstag, 04.03. & Mittwoch, 05.03., jeweils 19.00 Uhr,
THEATER IM WERFTPARK
In Zusammenarbeit mit dem LITERATURHAUS S-H e.V.
(Außer Konkurrenz)